Die fröhliche Kosovarin

Die fröhliche Kosovarin
Kosovarin

Sonntag, 13. Dezember 2015

Buljarica Montenegro

Weit daneben mich am heutigen Morgen ausgeruht zu fühlen. Die Hunde sind einfach eine Plage. Sie streunen die ganze Nacht am gegenüber liegenden Hang herum und bellen ununterbrochen. Warum eigentlich? Es braucht wohl einige Zeit, bis man sich an diese Art Lärm gewöhnt hat.

Ich brauchte nicht zu überlegen, ob ich den Aufenthalt auf diesem Stellplatz verlängern sollte. Nur leider finde ich den Platz in Italien, der wegen seinem Schmutz und den Algen keinen Spaziergang am Strand zulässt, auch keine Option. Ich muss mich endlich wieder etwas bewegen können. Wo soll ich hin?

Bei den Recherchen über Sizilien kam ich zum Schluss, dieses Land einmal per Flug/Hotel und nicht mit dem WOMO zu besuchen. Das WOMO ist ein Klotz am Bein, wenn die Besichtigung eines Landes im Vordergrund steht und nicht das Leben in der Natur. Zudem sprechen sie anscheinend nicht wirklich Italienisch. Ich habe im Moment genug von diesem Sprachen-Ratatouille. Meine Sätze hören sich immer schlimmer an. Englisch, dann weiter in Französisch, dann noch gemischt mit Italienisch und Deutsch und zuletzt…Gopfridstutz die redä ja Schwiizertütsch!!!

Warum sollte ich eigentlich nicht durch das ehemalige Jugoslavien zurück reisen? Es bleiben mir noch zwei Wochen bis Weihnachten. Die Entscheidung ist gefallen. Ich fahre nach Norden in Richtung Shkodër in Albanien, Podgorica und nach Zavala, in Montenegro.


So unbekümmert geht man hierzulande mit Gasflaschen um. Ob er auch betet, bevor er sich mit seiner "heissen" Fracht auf den Heimweg macht?


Es gibt hier sowieso einige Gründe, um permanent mit einem Gebet auf den Lipen durch die Gegend zu gehen. 80 erlaubte Stundenkilometer inmitten regen Nachbarschaftsleben. Ob darum am Strassenrand so viele Gedenktafeln angebracht sind?


Nicht nur Schafe, sondern auch Truthähne werden hier behirtet. Freiheit pur für Vogel und Hirte.


Dem zufriedenen Hirten schenkte ich als Dank für das Foto ein Päckli Käse-Darvida. Nach dem kleinen Geschenk hätte ich nochmals fotografieren sollen, wie er vor Freude beinahe aus seinen Schuhen gehüpft ist.


Für die Tiere hört die Freiheit leider schnell wieder auf. Am Strassenrand wird das arme Federvieh für den Grill feilgehalten. Das Sonnendach gefällt mir, zeugt von Respekt dem Tier gegenüber und erinnert mich an meinen Onkel: Obwohl auf dem Bauernhof die Tiere Fleischlieferanten waren, wurden sie zu Lebzeiten liebevoll behandelt.


Meine Lieblingsfrüchte wachsen hier am Strassenrand. Nur leider hängen sie etwas zu hoch und logischerweise wäre das unerlaubte Pflücken eindeutiger Diebstahl. Ich habe echt keine Lust, wegen ein paar Kaki in Albanien eingelocht zu werden.



Eine hoch interessante und abwechslungsreiche Fahrt, die ich nicht missen möchte. Und natürlich ein Déjà-vu nach dem anderen. Die Tunnels sind immer noch so dunkel und furchteinflössend wie vor 40 Jahren und auf der Strecke zwischen Podgorica und Durmani vermisste ich die Leute, die damals aus dem Nichts am Strassenrand aufgetaucht sind. Eine erwähnenswerte Veränderung hat es zwischenzeitlich allerdings gegeben; für 5 € kann auf der Schnellstrasse ein beleuchteter Tunnel durchfahren werden.

Beim Eindunkeln fand ich endlich einen Zeltplatz. Was sind schon wieder meine Kriterien für einen Top-Stellplatz?
  1. TV-Verbindung
  2. Internetverbindung
  3. Stromanschluss
  4. ruhig
  5. nette Nachbarn oder keine ;-)
  6. Platz inklusive Strom sollte 15 € nicht übersteigen
Für 7€ bin ich heute voll dabei.

Camping Maslina
Buljarica BB
85300 Buljarica
Montenegro

http://www.campercontact.com/de/montenegro/montenegro-totaal/buljarica/29607/wohnmobilstellplatz-camping-maslina.aspx

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen