Die letzten Vorbereitungen liefen am Vormittag. Eine Reserve-Gasflasche (in der Schweiz kann
eine Gasflasche mit der Depotkarte wieder zurückgegeben werden) kommt trotz meinem Benzin-Aggregator und dem wunderschönen Wetter mit.
Zwar bleibt es, laut Wettervorhersage, vorläufig noch trocken und warm, aber wir haben November und es kann schnell umschlagen.
Ich brauchte auch noch 35 Liter-Säcke, um die Kleider etwas geordneter einräumen zu können und vor allem wegen meinem Rücken.
Unproblematisch und kaum merkbar fuhr ich kurz vor Mittag über die Grenze nach Italien. Von Bari an werde ich bei einem Grenzübertritt wohl mehr Action haben. Ich weiss! Na klar habe
ich Angst! Aber ich lasse mich nicht von der Angst, sonden von meinem
Mut, von meiner Vernunft und dem Wissen um meine Fähigkeiten leiten.
Ich
persönlich möchte meinen Beitrag im Kosovo leisten, in einem Land, das bei der breiten Öffentlichkeit in Vergessenheit gerät, weil
jetzt die Kriegsflüchtlinge wichtiger geworden sind. In denjenigen
Ländern, die den Flüchlingsstatus verloren haben, wird Hilfe zur
Selbsthilfe längerfristig die Lösung sein. Wenn ich friere und Hunger
leide, kann ich mich nicht aufraffen, etwas Konstruktives zu leisten.
Für mich stellt sich nicht die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst da
war. Jetzt ist jetzt. Lernen und arbeiten kann ich nur, wenn meine
Grundbedürfnisse gestillt sind.
Gestern schrieb ich noch eine E-Mail an die AWO (Arbeiterhilfswerk). Diese deutsche Organisation hilft zurückgewiesenen Kosovaren in ihrer Heimat wieder Fuss zu fassen. Der Bericht in der deutschen Tagesschau: https://www.tagesschau.de/ausland/kosovo-heimkehrer-101.html. Hilfe vor Ort, genau so wie ich das verstehe.
Herzlichen Dank für euer Vertrauen und die Unterstützung.
Die italienische Polizei half mir, einen Übernachtungsplatz zu finden, da der WOMO-Stellplatz wegen eines Fussballspiels von den Fans besetzt war. Polizei, dein Freund und Helfer, wie's im Büchlein steht. Vielen herzlichen Dank!
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